Definition:
Herkömmliche Zertifikate haben ein großes Manko: Ihre Laufzeit ist in der Regel auf drei bis fünf Jahre begrenzt.
Bei fallenden Kursen haben Anleger zum Ende der Laufzeit hin keine Möglichkeit mehr, ihre Verluste auszusitzen.
Hier hilft nur das ständige Überwachen der Wertentwicklung des Underlayings und notfalls der schnelle Ausstieg.

In jüngster Zeit kommen allerdings verstärkt so genannte Open-End-Zertifikate auf den Markt,
die über keine vorab definierte Laufzeitbeschränkung verfügen.

So soll der Laufzeiten-Nachteil zunehmend in den Hintergrund rücken. Anleger sollten jedoch beachten, dass im
Kleingedruckten der Verkaufsprospekte in vielen Fällen ein einseitiges Kündigungsrecht durch den Emittenten aufgeführt ist.

Die Kündigungsfrist beträgt - bis auf wenige Ausnahmen - ein Jahr und einen Tag. Zum Thema

Zertifikate ohne Laufzeitbeschränkung eignen sich hervorragend für langfristig orientierte Anleger,
die ihr Depot beispielsweise mit Indexzertifikaten bereichern wollen.
Sie können so von der Entwicklung eines ausgewählten Aktienindex profitieren,
ohne die Position zum jeweiligen Laufzeitende in ein neues Zertifikat umschichten zu müssen.


Beispiel: DAX 5038 Pkt.
Eigenschaften: Aufgeld
Unter Berücksichtigung der Geld-/Briefspanne entspricht der Preis eines Zertifikates immer exakt dem leicht zu berechnenden inneren Wert. Somit entfällt das in der klassischen Variante übliche Auf- bzw. Abgeld. Der Anleger zahlt oder erhält nur die Finanzierungskosten, die tatsächlich angefallen sind.

Stopp - Schwelle:
Unlimited Turbozertifikate besitzen eine Stopp-Schwelle, um den Anleger vor der bei Futures üblichen Nachschusspflicht zu schützen.
Wird diese Stopp-Schwelle bei Turbo
Bull-Zertifikaten erreicht oder unterschritten
und bei TurboBear-Zertifikaten erreicht oder überschritten werden die Zertifikate sofort fällig
und es wird der Restwert ausgezahlt.

Um den Abstand zum flexiblen Basispreis wieder herzustellen, wird die Stopp-Schwelle monatlich angepasst. Dabei wird bei jeder Anpassung bereits die Stopp-Schwelle für den nächsten Anpassungstermin festgelegt und in den Pflichtblättern veröffentlicht. Dies gewährleistet Transparenz.

Restwertberechnung:
Beispiel: CB8810
Basis: 5100 Pkt.
Stopp-Schwelle: 5040 Pkt.

Da dieser Schein intraday die Stopp-Schwelle berührte und unterschritt, wurde der Schein aus dem Handel genommen.
Der Restwert berechnet sich wie folgt:

Basis-kk - DAX-Stopp-Schwelle = Restwert
5100 - 5040 = 60 Pkt. = 0,60 €

Da die Stopp-Schwelle intraday berührt wurde und Zertifikate nach dem F-DAX getaxt werden,
ist hier eine Abweichung von einigen Pkt. möglich, vor allem dann,
wenn hier sehr viel Dynamik im FAX vorhanden ist.

Somit kann es zu dieser Abweichung, hier 54 Cent statt optimal 60 Cent kommen.

Ein Totalverlust tritt immer dann ein, wenn über Nacht die Stopp-Schwelle weit unterschritten wird,
hier also um mindestens 40 Pkt. auf min. 4999 Pkt. im DAX.

Fazit:
Für den Langfristanleger sind OPEN END - Zertifikate eine Möglichkeit steuerliche Vorteile zu nutzen.
Da kein Aufgeld besteht, ist diese Zertifikateart etwas preiswerter und da ein K.O intraday immer zu einer
Restgeldauszahlung führt ist sozusagen eine eingebaute Intraday - SL - Begrenzung eingebaut.

OEZ gehen auch im Abendhandel nicht K.O,
es muß aber schon eine sehr starke Dynamik im DAX aufkommen, damit ein OEZ hier in den ST läuft.
Ist dies der Fall, dann wird dieser Schein auch niedriger getaxt als eine laufzeitbefristetes Zertifikat.

Bitte beachten Sie!
Alle hier aufgeführten Beispiele sind/ist keine Handelsempfehlung für Wertpapierkäufe/-verkäufe, sondern spiegelt nur
meine Meinung
zu diesem Zeitpunkt und zu der damaligen Situation im DAX wieder.
Ich übernehme keinerlei Haftung für finanzielle Verluste, Irrtümer sind vorbehalten!
Börsengeschäfte, besonders Termingeschäfte, beinhalten Risiken, die zu einem Totalverlust
des eingesetzten Kapitals und darüber hinaus führen können!



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Thema: OPEN - END - Zertifikate
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